Heute war Klara Bellis zu Gast bei mir…
Liebe Klara Bellis,
erst einmal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst um heute ein bisschen über dich zu erzählen. Wenn du dich bitte kurz vorstellen würdest.
Hallo, ich bin die Indie-Autorin Klara Bellis. Ich komme aus Sachsen-Anhalt und schreibe hauptsächlich Urban Fantasy. Und ich freue mich sehr, dass du mich ein bisschen ausquetschen willst.
1. Wolltest du schon immer Autor/in werden, wenn ja wie hat sich dieser Wunsch bemerkbar gemacht?
Nein, wollte ich nicht. Geschichten denke ich mir eigentlich schon aus, solange ich denken kann. Ich habe aber nie etwas aufgeschrieben. Mit dem Schreiben fing ich vor etwa acht Jahren an. Das waren kurze kolumnenähnliche Texte in einer Internet-Community. Die Leser dort hatten mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, dass meine Texte lesenswert sind und ich mehr daraus machen soll.
2. Wie lange hast du an deinem ersten Werk gearbeitet?
Am ersten Roman habe ich etwa drei Jahre gearbeitet.
3. Beschreibe uns doch bitte, wie du dich gefühlt hast, als es fertig war.
So ein Roman ist mehrmals „fertig“. Als ich den Rohentwurf fertig geschrieben hatte, musste ich tagelang in mich reingrinsen, weil ich dachte, ich hätte ein Buch geschrieben. Dann kamen die Überarbeitungs- und die Korrekturphase, die nicht enden wollten. Als das überstanden war, war ich mit meinen Kräften am Ende. Am liebsten hätte ich kurz vor Schluss alles gelöscht.
4. Wie schaffst du es, das Schreiben in deinen Alltag zu integrieren?
Es gehört eine große Portion Egoismus dazu. So ziemlich alles, was man normalerweise in seiner Freizeit macht, opfere ich dem Schreiben. Das wird leider immer schwieriger, merke ich seit einiger Zeit.
5. Wo/unter welchen Bedingungen schreibst du am liebsten?
Am liebsten schreibe ich in meinem Arbeitszimmer, wenn ich ganz allein zu Hause bin und keine Verpflichtungen und Termine habe.
6. Gibt es etwas/jemanden der dich inspiriert?
Mich inspirieren das Leben und der Alltag. Deshalb ist vielleicht auch Urban Fantasy mein Lieblingsgenre.
7. Woher nimmst du die Ideen für deine Bücher?
Manchmal flammt eine Idee auf, wenn ich an einem besonderen Ort bin oder ein ausdrucksstarkes Bild sehe. Aber letztlich fließen die Ideen ganz von selbst.
8. Wie reagiert dein Umfeld auf deine Tätigkeit als Autor/in?
Die meisten Leute ignorieren es oder schalten ab, wenn ich davon anfange. Das ist manchmal ein bisschen traurig, da ich mit niemandem aus meinem persönlichen Umfeld übers Schreiben reden kann.
9. Schreiben und Familienleben unter einen Hut zu bringen, stelle ich mir schwierig vor. Wie schaffst du das, und wie geht deine Familie damit um?
Es ist tatsächlich schwierig. Auch wenn das jetzt wie ein abgedroschenes Klischee klingt, gerade als „Frau und Mutter“ ist es für mich kaum zu schaffen. Zumindest bekomme ich durch das Schreiben den Hauch einer Ahnung davon, warum in der Vergangenheit meistens die Männer als Künstler, Schriftsteller oder Wissenschaftler brilliert haben. Die Frauen waren (und sind es oft immer noch) einfach mit dem ganzen Haushalts- und Familienkram ausgelastet. Dann kommt noch der Job dazu. Etwas von den alltäglichen Verpflichtungen bleibt immer auf der Strecke, sobald ich in meine Texte abtauche. Wie schon gesagt, es gehört meiner Einschätzung nach eine große Portion Egoismus dazu, eine solch zeitintensive Beschäftigung wie das Schreiben knallhart durchzuziehen.
10. Wie gehst du mit Kritik um?
Es kommt darauf an, wer sie sagt und wie sie formuliert ist. Einerseits ist es jedes Mal ein kleiner Schreck, wenn ich Kritik wegstecken muss. Ich schaue dann ganz intensiv, was daran begründet sein könnte und was vielleicht den persönlichen Vorlieben des Kritikers geschuldet ist. Andererseits ist gerade die Kritik meiner Testleser ungemein wichtig, um den Text besser zu machen. Ohne diese ginge es gar nicht.
11. Was darf beim Schreiben niemals fehlen?
Ruhe und Zeit. Und mein Laptop.
12. Du bist alleine irgendwo im Wald unterwegs weil du einfach mal Ruhe vom Alltag brauchst, plötzlich kommt dir ein genialer Plot in den Sinn. Du hast jedoch weder Papier und Stift zur Hand und auch kein Handy dabei. Wie reagierst du?
Ich freue mich darüber. Da ich nie etwas notiere, lasse ich die Idee in meinem Kopf wachsen. Wenn ich merke, dass sie mir wichtig ist, schreibe ich sie zu Hause auf.
Vielen lieben Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast.
Möchtest du zum Abschluss, deinen Lesern noch etwas mitteilen?
Ganz lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, hier reinzulesen. Und wenn ihr ein richtig gutes Buch erwischt habt, dann empfehlt es euren Freunden und schreibt eine Rezension dazu auf eurem Blog oder im Webshop z.B. bei Amazon oder wo auch immer man solche Rezensionen schreiben kann. Das ist lebenswichtig für Bücher. Sonst bleiben sie unsichtbar.