
Nach der Trennung von ihrem Mann lebt Nicola mit ihrer Tochter Lotta alleine. Die Person, die sie im moment dringend brauchen würde, ihre Schwester, hat sich ebenfalls von Nicola abgewendet, weshalb ist Nicola schleierhaft. Als Caterina sie anruft und ihr mitteilt, das die Schwestern dringend nach Venedig kommen sollen, da es schlecht um ihre Nonna steht, hofft Nicola insgeheim darauf Caterina wieder näher zu kommen. Was die beiden Frauen jedoch in Venedig erwartet, hätten sie so nicht gedacht. Ihrer Nonna bleibt nicht mehr viel Zeit, der Streit zwischen den Geschwistern ist ihr nicht verborgen geblieben. Um die Frauen vor dem zu bewahren was sie selbst ihr ganzen Leben durchgemacht hat, beginnt Nonna ihre Geschichte zu erzählen, über ihre Arbeit als Stafette im Widerstand des zweiten Weltkrieges…..
Anja Saskia Beyer nimmt den Leser mit auf eine emotionale und Reise. Zum einen begleiten wir die Geschwister Nicola und Caterina in der heutigen Zeit, bekommen Einblicke in deren Gefühlsleben und spüren den Schmerz Nicolas, die mit der Distanz von Caterina und der noch recht frischen Trennung von ihrem Mann zu kämpfen hat. Nonnas Geschichte führt uns mitten in den zweiten Weltkrieg, in das Jahr 1943. Wir erfahren einiges über die Judenverfolgung, den Widerstand und über die Stärke der Frauen, die man damals unterschätzt hat. Während die Partisanen in den Bergen lebten um im Widerstand zu kämpfen, bauten die Frauen in der Lagunenstadt ein gut funktionierendes Netzwerk auf. Je tiefer ich in die Erzählung eingetaucht bin, desto mehr sah ich die unendlich traurigen Augen meines Großvaters vor mir der selbst in diesem Krieg kämpfen musste, wenn auch nicht in Italien. Erfahren habe ich von seiner Seite aus nie etwas, das bisschen was ich in belauschten Gesprächen in Erfahrung bringen konnte, reichte aus um nie mehr nachzufragen.
Vom flüssigen Schreibstil über den äußerst spannenden Plot bis hin zum Ende, konnte mich die Autorin durchweg fesseln. Ich fand mich wieder an der Seite an von Miranda, ging ihren Weg mit, lernte Venedig kennen und einiges aus einer Zeit, die man gerne ungeschehen möchte. Was zwischen den Zeilen liegt, hat mich emotional tief betroffen gemacht, ich hoffe für uns alle, das wir nie in eine solche Situation geraten werden, wie Miranda sie erleben musste. Ich finde, wenn ich ganz ehrlich bin, nicht dir richtigen Worte um dieses Buch zu beschreiben. Deswegen kann ich euch nur eines sagen. Lest es selbst!!!
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5*