
Goldjunge
Kriminalroman
von Paula Bach
Ullstein Buchverlage
Meine Meinung:
Köln 1967: Der Krieg ist zwar vorbei, doch die Spuren dessen sind den Menschen noch immer anzusehen. Viele halten noch an den alten Strukturen fest, sind eingefahren in ihren Meinungen und stehen Neuerungen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Eine kleine Neuerung ist dabei ist die weibliche Polizei. Krininalhauptmeisterin Ira Schwarz, möchte aber mehr als nur weibliche Opfer oder Beschuldigte vernehmen, sie möchte Ermitteln und zwar am liebsten in der Morkommision.
Ein Junge wird tot aufgefunden, brutalst misshandelt und am Ende in Brand gesteckt. Der Zufall will es, das Ira Schwarz zu den Ermittlungen hinzugezogen wird. Recht schnell wir ein Tatverdächtiger festgenommen, sein ungepflegtes Aussehen und seine sexuelle Neigung scheint den Ermittlern Grund gut zu sein. Ira Schwarz hingegen glaubt nicht, das der festgenommene die Tat begangen hat und ermittelt auf eigene Faust weiter, alles was sie zu Tage fördert, findet jedoch kein Gehör beim leitenden Ermittler. Bis sie auf Ben Weber trifft, der Journalist ist mit Ira einer Meinung. Zusammen nehmen sie heimlich die Ermittlungen auf.
Der Blick in eine längst vergangene Zeit, die ich selbst nicht erlebt habe und davon auch keine Ahnung hatte, hat mir mit dem Krimi von Paula Bach eine lohnende Zeitreise beschert. Der flüssige Schreibstil, die Erklärungen der damaligen Ermittlungsarbeit wurde sehr gut und detailliert dargestellt. Ich konnte mich gut in diese Zeit hineinversetzen. Ira Schwarz war mir sofort sympatisch, eine taffe junge Frau, die weit über ihre Grenzen hinaus für ihren Beruf einsteht, die für ihre Ziele kämpft und dabei sehr lebendig dargestellt wird. Auch Ben Weber war mir gleich sympatisch, denn für ihn Journalismus, die Wahrheit ans Licht bringen und nicht einfach nur Verkaufszahlen.
Ein spannender und lesenwerter Krimi, der einen in eine andere Zeit katapultiert. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5*