Rezension: Da, wo du bist…

Da, wo du bist ..

von Marion Bischoff

Marion Bischoff erzählt uns in ihrem Roman die Geschichte ihrer Großeltern Walter und Elisabeth Bischoff.Marion Bischoff hat ihren Großvater nie kennengelernt, dennoch verbindet sie ein tiefgründiges Verhältnis mit ihm, etwas, das man beim lesen deutlich spürt. Da, wo du bist… umfasst 10 Jahre aus dem Leben von Walter und Elisabeth. Vom Kennenlernen 1939 bis zur endgültigen Rückkehr Walters 1949.1937 wird Walter zum Wehrdienst einberufen. Er verlässt seine Eltern und den Hof um in Pirmasens seinen Dienst anzutreten.1939 lernt Walter die junge Fabrikarbeiterin Elisabeth in einem kleinen Dörfchen nahe Pirmasens kennen und lieben. Doch schon bald werden die beiden getrennt. Walter muss an die Front, zuerst nach Frankreich und später nach Russland. Was dass für die jungen liebenden bedeutet erzählt uns die Autorin in berührenden Worten.Für mich persönlich hat die Geschichte einen besonderen Wert. Nicht nur das dass Buch in meiner Heimat spielt und ich die Handlungsorte kenne, auch meine Großeltern hatten zu der Zeit mit den Widrigkeiten des Krieges zu kämpfen.Eine Geschichte, die direkt aus dem Herzen kommt und zu Herzen geht.Marion Bischoff lässt uns an der Liebes und Leidensgeschichte ihrer Großeltern Walter und Elisabeth teilhaben. Ein junge Liebe, die auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Nicht nur, das Walter in den Krieg ziehen muss, auch Elisabeths Mutter ist nicht wirklich begeistert von dem Protestanten, der ihrer Tochter den Hof macht. 10 Jahre voller Hoffen und Bangen, 10 Jahre bis Walter seine Elisabeth endlich für immer in die Arme schließen kann.Der Schreib und Erzählstil ist sanft und doch gewaltig. Schon die ersten Zeilen des Prologs nahmen mich für sich ein. Innerhalb kürzester Zeit war ich so gefangen in der Geschichte, das ich dass Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Im Wechsel lesen wir von Walter an der Front und Elisabeth zu Hause, dabei überrollen einen jede Menge Emotionen. Alleine die Briefe, die das Paar austauscht, lassen kein Herz kalt. Daraus sprechen jede Menge Angst, Hoffnung und Liebe.Walters Erlebnisse an der Front zogen wie ein Film an mir vorbei. Ich hatte das Gefühl mit ihm im Schützengraben zu liegen, spürte die Hilflosigkeit wenn wieder ein Kamerad zu Tode kam, aber auch die Kraft die ihm seine Gedanken an Elisabeth gab.Aus Elisabeths Sicht, erleben wir hautnah, welch schwere Zeit sie während des Kriegs durchmacht. Das warten auf Feldpost, nie zu Wissen wie es um den geliebten Mann steht, die Angst wenn wieder ein Soldat aus dem Dorf sein Leben gelassen hat, die Sticheleien der Mutter…. all diese Gefühle springen einen regelrecht beim Lesen an. Man hofft und bangt mit dem Paar mit.Fazit:Wie ich oben schon erwähnt habe, habe ich einen persönlichen Bezug zu den genannten pfälzischen Orten. Somit konnte ich mich noch tiefer in die Geschichte hineinfühlen, mir vor Augen rufen wie Walter den elterlichen Hof verlässt um zum Bahnhof zu kommen, oder wie Elisabeth später, täglich den Wald hinab wanderte um mit der Bahn nach Kaiserslautern zu fahren. Wege, die auch heute noch existieren, die ich selbst als Kind schon gegangen bin. Auch hatte ich immer meine eigenen FGroßeltern im Hinterkopf, denn zu der Zeit war auch mein Großvater an der Front unterwegs. Somit hat das Buch für mich noch einmal einen ganz besonderen Stellenwert.

Rezension: Die Hafenschwester ( 1 )

Hamburg 1892:

Im Hamburger Gängeviertel lebt die 14jährige Martha mit ihrer Familie, in ziemlich ärmlichen Verhältnissen. Ihr Leben wird ziemlich rasant auf den Kopf gestellt, als die Cholera Hamburg heimsucht. Als eines der ersten Opfer rafft die Krankheit ihre Schwester dahin und kurze Zeit später auch ihre Mutter. Marthas Vater sucht vergessen im Alkohol. Martha steht mit ihren 14 Jahren vor der großen Aufgabe füe sich und ihre Familie zu Sorgen. Ihr Arzt macht ihr den Vorschlag als Krankenanwärterin im Hospital zu arbeiten. Schon bald erkennt man ihre Intelligenz und ihre Kenntnisse, so das man sie zur Schwesternausbildung zu den Erika – Schwestern nach Eppendorf schickt, doch dort ist das Mädchen aus der Unterschicht nicht bei jedem gerne gesehen….

Melanie Metzenthin konnte mich gleich zu beginn wieder fesseln.Durch ihren locker leichten Schreibstil und den angenehmen Erzählstil, hatte ich schon bald Bilder im Kopf. Was mir sehr gut gefällt sind ihre Charaktere, nicht nur authentisch und lebendig dargestellt, sondern auch in ihren Rollen mitwachsend. Man kann jeden Entwicklungsschritt deutlich mit erleben. Das die Autorin selbst aus Hamburg stammt, spürt man an der Liebe zum Detail. Inspiriert von ihrer Urgroßmutter zu dieser Geschichte und ihr fachliches Wissen mit einbringend, werden hier Fiktion und Wahrheit zu einem wundervollen Roman, der mich wieder einmal begeistern konnte. Auch Thematisch hat das Buch viel zu bieten. Zur damalige Zeit hatten die Frauen noch keine Rechte, doch sie kämpften dafür, dann wäre da auch noch der Streik der Hafenarbeiter, Themen, die mir z.B nicht bewusst waren und mit denen ich mich im Nachhinein noch beschäftigt habe.

Ein Buch das uns die eigene Geschichte näher bringt. Ich verge eine Leseempfehlung und 5*

danke an RandomHouse und den Diana Verlag für das Leseexemplar

Rezension: mehr als die Erinnerung

Mehr als die Erinnerung 

von Melanie Metzenthin  (Autor)

Taschenbuch: 379 Seiten

Verlag: Tinte & Feder

Meine Meinung:

Heute habe ich mal wieder einen historischen Lesegenuss für euch. Das Buch wurde mir von Ehrlich & Anders zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Ich kannte die Autorin vorher nicht, das wird sich aber ändern, den mit Mehr als die Erinnerung konnte mich Melanie Metzenthin mehr als überzeugen.

Gut Mohlenberg im Jahr 1920:

Auf Gut Mphlenberg leitet Doktor Meinhardt eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen. Eine “ Irrenanstalt “ wie man früher gerne abwertend dazu gesagt hat. Seine Tochter Friederike von Aalen unterstützt in dabei und kümmert sich liebevoll um die Patienten. Friederike hat selbst Medizin studiert, musste jedoch ihr Studium im letzten Semster aufgeben. Einer der Patienten ist Bernhard, Friederikes Mann, der mit einer schweren Hirnverletzung aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Sein Verstand erinnert an den eines kleinen Kindes, doch eines ist ungebrochen, seine große zu seiner Frau. Die Patienten werden nach mit Herz und Respekt behandelt, man versucht ihnen so gut es geht ihre Selbstständigkeit aufrecht zu erhalten, ein großes Unterfangen, welches nicht gerade für Freude bei den Dorfbewohnern sorgt. Als es dann kurz nacheinander zu zwei grausamen Morden kommt, sind die Aufschreie groß. Das kann nur einer der “ Geisteskranken “ gewesen sein. Friederike jedoch ist sich ziemlich sicher, das keiner ihrer Patienten zu solch einer Tat fähig ist. Heimlich stellt sich Nachforschungen an, war es etwa Walter Pietsch, der neue Mitarbeiter am Gut oder vielleicht Dr.Weiß? Mit ihren Nachforschungen bringt sie sich und die Menschen in ihrer Umgebung in große Gefahr…..

Was für ein Buch… Melanie Metzenthin, selbst Ärztin für Psychatrie und Psychotherapie, konnte mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten. Ich war sehr schnell in der Geschichte drin, dank des flüssigen Schreib und Erzählstils, fühlte ich mich auf Gut Mohlenberg versetzt. Man liest nicht einfach nur, man erlebt das gelesene mit. Die Charaktere sind detailliert gezeichnet, wirken lebendig und authentisch. Man spürt mit wieviel Liebe und Fürsorge sich Friederike um die Patienten kümmert, auch ist zu spüren, das man mit lieben Worten und dem entgegengebrachten Verständnis der Patienten gegenüber, viel an ihrem Allgemeinzustand bewirken kann. Sehr anschaulich werden hier auch die damaligen Therapieansätze thematisert, das hat mich teilweise mit Tränen in den Augen hier sitzen lassen. Zum Ende hin gibt es eine unerwartete Wendung, die ich so nicht erwartet habe und die mich weinend zurückließ.

Mein Fazit:

Mehr als die Erinnerung ist ein historischer Roman, der mit den eingebauten Krimielementen für Spannung sorgt. Leise und unaufdringlich nimmt das Buch den Leser schnell in seinen Bann. Man taucht ein in eine andere Welt und vergisst für Stunden alles um sich herum. Anschaulich zeigt das Buch, wie schnell man für seine psychische Erkrankung verurteilt werden kann.

Ich vergebe sehr gerne 5* und eine klare Leseempfehlung

Rezension: Im Schutz von Bamburgh Castle

Im Schutz von Bamburgh Castle: Regency Lords & Ladys von [Wefers, Willa]

Im Schutz von Bamburgh Castle: Regency Lords & Ladys 

von Willa Wefers  (Autor)

Inhalt:

Eine Liebe gegen alle Regeln. Ein Feind, der selbst vor Mord nicht zurückschreckt. Und eine jahrhundertealte Burg, die ihre ganz eigenen Geheimnisse birgt. 

England, 1797.
Als William, Duke of Montagu, der schönen Madeleine d‘Aydie das erste Mal begegnet, ist er sofort fasziniert. Doch die junge Französin ist nur eine Gouvernante und steht gesellschaftlich weit unter ihm.
Dieser Umstand rückt in den Hintergrund, als er von den ruchlosen Plänen ihres Arbeitgebers erfährt. Seine Einmischung setzt dramatische Ereignisse in Gang, in deren Verlauf nicht nur Madeleine, sondern auch seine eigene Familie in Lebensgefahr geraten. 
Bald schon spüren William und Madeleine, dass sie mehr verbindet, als nur der Kampf gegen einen gefährlichen Gegner. Will muss sich entscheiden: Für seinen guten Ruf oder für die Liebe seines Lebens.

Meine Meinung:

“ Im Schutz von Bamburgh Castle “ ist das Debüt von Autorin Willa Wefers. Die Autorin nimmt uns mit in das Jahr 1797 in den Norden Englands. Sehr anschaulich und bildgebend beschreibt uns die Neuautorin Land und Leute, der sprachliche Ausdruck ist an die damalige Zeit angepasst und vermittelt dem Leser so das Gefühl, sich tatsächlich im Jahre 1797 zu befinden. Die Protagonisten sind sehr gut gewählt, passend zur Zeit und zur Geschichte. Die Story ist sehr spannend aufgebaut, schnell findet man sich in die damalige Zeit versetzt. Sehr anschaulich und detailliert wird uns die unstandesgemäße Liebe zwischen dem Duke und der Gouvernante geschildert. Im Kampf gegen den Arbeitgeber der Gouvernante, bekennt sich der Duke stellt er sich auf ihre Seite, bekennt sich zu ihr. Doch damit nicht genug, durch sein Bekenntnis bringt er seine Familie in Gefahr und muss somit nicht nur gegen Vorurteile kämpfen, sondern auch alles was ihm lieb und teuer ist schützen.

Alles in allem ein gelungenes Debüt, das mich überzeugen konnte. Gerne mehr davon. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5*

Rezension – Die Sehnsucht der Albatrosse



Die Sehnsucht der Albatrosse
von Karin Seemayer
Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
#netgalleyDE #DieSehnsuchtDerAlbatrosse


Zum Inhalt:

Wir befinden uns im Jahr 1904, dort schickte es sich nicht für eine Frau alleine auf Reisen zu gehen, doch Sarah Tanner, alias Emilia Rossi und ein gefeierter Opernstar braucht dringend Ruhe und Erholung, denn sie hat ihre Stimme verloren. Gegen den Willen ihrer Mutter tritt Sarah eine Seereise nach Hawaii an, alleine. Auf hoher See zieht ein heftiger Sturm auf, das Schiff kentert, doch Sarah kann gerettet werden. An Bord des Robbenfängers Victory ist Sarah die einzige Frau, die sich nun über Monate hinweg, der rauen See und der noch noch raueren Männerwelt ausgeliefert fühlt. Während der langen Reise lüftet sich an Bord an ein lang gehütetes Geheimnis, das hohen Wellen schlägt…

Karin Seemayer konnte mich mit ihrem Buch sehr gut unterhalten. Ich liebe es zwischedurch Historisches zu lesen, einzutauchen in die Welt die man nur vom erzählen oder aus Filmen kennt. Von Beginn an bin ich gut in die Story gestartet, konnte mir die Kulisse sehr gut vorstellen und bewunderte den Mut von Sarah, dich zu widersetzen. Als Protagonistin passt sie einfach perfekt in das geschehen. Ihre Gefühls und Gedankenwelt, war gut nachvollziehbar auch als sie sich nach dem Schiffbruch einer Meute rauer Seemänner ausgesetzt sah, fand ich sie sehr authentisch und lebendig.Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise. Ich fühlte mich gut unterhalten, wenn es auch ein paar Längen zwischendurch gab.

Gerne empfehle ich das Buch weiter 4 von 5 Sterne

Rezension – Heidelbeerkind

Heidelbeerkind

von #Marion Bischoff aus dem #RheinMoselVerlag

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionexemplar

Meine Lieben,

ich freue mich euch heute ein Buch aus meiner Heimat, der schönen Pfalz, vorstellen zu dürfen.

Die Geschichte spielt im Jahr 1944 in Clausen, welches sehr idyllisch mitten im schönen Pfälzer Wald gelegen ist. Als “ Pälzer Mäde “ war ich ganz gespannt auf die Geschichte der Elis

Puhhh, ich bin immer total beeindruckt von der Erzählung. Wenn man wie ich das Dorf und die Umgebung schon sein Leben lang kennt, sieht man alles plötzlich mit anderen Augen. Marion Bischoff hat mich mit diesem Buch und der Protagonistin Elise emotional richtig gepackt.

Während des letzten Kriegjahres 1944 findet Elise im Wald den verletzten Deserteur Julius. Um ihm zu helfen und vor allem zu schützen, bringt sie ihn in die nahegelegene Hütte ihres Vater. Dort versteckt sie den jungen Soldaten und pflegt ihn heimlich, doch es bleibt nicht bei selbstlosen Hilfe, die junge Fru verliebt sich Hals über Kopf in den Soldaten und dies soll nicht ohne Folgen bleiben. Elise, die mit ihren 18 Jahren und zu den damaligen Zeiten, eine Charakterstarke Person war, Selbstbewusst und vor allem ehrlich, tut ihre Meinung kund. Ganz unverblümt und offenherzig äußert sie ihre Meinung über das Nazi Regime. Das dies nicht jedem gefällt, dürfte klar sein. So erkennt sie auch wer Freund und wer Feind ist. Als ihre Schwangerschaft sichtbar wird, begehrt ein ganzes Dorf auf. Wer alteingesessene Dorfbewohner kennt, weiß was dies für das Mädchen bedeutete. Eine regelrechte Hetze. Doch Elise lässt sich nicht unterkriegen, im Gegenteil…..

Marion Bischoff hat mir mit “ Heidelbeerkind“ einen wahren Film vor Augen gezaubert. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und nimmt den Leser mit in eine Zeit, die man selbst nicht erlebt haben möchte. Wenn man wie, noch auf die Erzählungen der Großeltern zurückgreifen kann, erscheint einem so manches was man hörte in einem anderen Licht. Elisa hat mir als Protagonisten sehr viel Respekt abverlangt. Als junges Mädchen, in einer solchen Zeit aufzuwachsen, war mit Sicherheit schon nicht schön, dann aber noch der Hetze eines Dorfes ausgesetzt zu sein und doch nie den Mut zu verlieren, hat einfach nur Respekt verdient.

Mein Fazit:

Eine Geschichte die mich völlig mitgenommen hat, sehr bewegend und Emotional. Aussergewöhnliche Charaktere die das Buch regelrecht Leben lassen.