“ Game Over – You´re Lost von S.Mühlsteph
erschienen im Papierverzierer Verlag

Etta ist die beste Läuferin ihres Teams und Anwärterin auf ein Stipendium an einer Sporteliteuni. Einfach laufen und alles vergessen, das ist genau ihr Ding. Vielleicht bekommt sie so auch die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, die sich sonst immer mehr für ihren jüngeren Bruder Finn interessiert haben – ein Computer-Nerd, der mehr Probleme hat, als man mit ADHS begründen kann.
Der neuste Hype für ihn ist das Spiel „Bishamonten“. Obwohl ihre Eltern oft auf Geschäftsreise sind, sorgen sie sich zumindest insoweit um Finn, dass sie Etta damit beauftragen, ein Auge auf ihren Bruder in diesem eSport zu werfen, damit seine schulischen Leistungen nicht weiter abfallen. In dem Gefühl, ihren Bruder zu verraten, begibt sich Etta trotzdem in diese Welt, in der sie offenbar wie im täglichen Leben Leistungen abrufen muss und dem nicht immer so angenehmen Sozialverhalten anderer gegenübersteht.
Mobbing, tägliches Training und der Umgang mit Substanzen werden zu einem fragwürdigen Strudel, der Etta und Finn alles abzuverlangen scheint und an die Grenzen bringt, bei deren Überwindung sie auf sich allein gestellt sind. Denn dort draußen ist nicht jeder dein Freund, nur weil er das sagt.
S. Mühlsteph begeistert mit einem Jugendthriller, der absolut unter die Haut geht. Weißt du, mit wem du chattest? Kennst du deine Mitspieler? Was bist du bereit zu opfern, um der Beste zu sein?
Meine Meinung:
Erst einmal möchte ich mich beim Papierverzierer Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Die beeinflusst mein Meinung in keinster Weise.
Zu diesem Buch eine Rezension zu verfassen ohne zu spoilern ist fast unmöglich, von daher belasse ich es bei dem Klappentext und beschränke mich auf meine persönlichen Eindrücke und meine Meinung.
Der Einstige ins Buch fiel mir relativ leicht. der Schreibstil ist sprachlich angepasst und leicht verständlich. Die Themen Mobbing, Zielstrebigkeit und der schmale Grat des vernachlässigen seiner Ziele, wird hier sehr gut vermittelt. Die Story hat auf jeden Fall sehr viel Potenzial das allerdings noch ausbaufähig ist. Den Charakteren fehlt es meines Erachtens an Tiefe, sie sind ziemlich oberflächlich dargestellt, ich hätte mir mehr Persönlichkeit für die Geschwister gewünscht. Die Eltern erscheinen mir ebenfalls sehr kühl und scheinbar froh darüber, ihrer Tochter eine große Aufgabe aufbürden zu können. Auch hier würde ich mir mehr Tiefe wünsche. Der Handlung des Spiels welches einen großen Rahmen im Buch einnimmt, kann man sehr gut folgen auch wenn man wie Ich kein Gamer ist. Wenn das häusliche Umfeld nicht stimmt, man auf sich selbst angewiesen ist und dazu noch extremste Leistung von einem gefordert wird um bestimmte Ziele zu erreichen, gerät man schnell unter Druck. Auch das wird in diesem Buch sehr gut und bildlich dagestellt.
Mein Sohn (14) hat mich mit seiner Meinung zu diesem Buch unterstützt, er findet die Story gelungen und sah in Finn nicht das Opfer seiner Mitschüler sondern seiner Eltern.
Ein Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle nicht nur an Jugendliche.
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