Rezension: Kindheitshölle: Vom Vater verprügelt und mißbraucht

Kindheitshölle: Vom Vater verprügelt und missbraucht

von Marie A. Böhm

Kindheitshölle: Vom Vater verprügelt und missbraucht von [Böhm, Marie A.]

Fünfzigerjahre in der DDR: Susanne wird seit dem 6. Geburtstag von ihrem Vater missbraucht. Lange Zeit versteht sie nicht, was wirklich mit ihr passiert. Auch muss sie bald erkennen, dass niemand ihr glaubt und keiner ihr hilft. Stattdessen tritt das Gegenteil ein: Das Grauen bekommt Nachahmer …

Marie A. Böhm hat mit dieser Autobiografie, mein tiefstes inneres berührt. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen, zutiefst schockiert über das gelesene. Während dem lesen konnte ich mich sehr gut in die kleine Susanne hineinversetzen, ihre Gefühle und Ängste sehr gut nachvollziehen. Eine Szene wird mir unauslöschlich im Gedächtnis bleiben, der Moment indem Susanne fürchterlich verprügelt wird, von ihrem Vater, nachdem sie es gewagt hat, ihrer Tante zu erzählen was zu Hause passiert. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der kleinen Susanne, was mich schon sehr viel an Kraft gekostet hat. Man denkt immer, es gibt nichts was einem noch schockieren könnte, bis man sich einem solchen Werk annimmt. Ich habe lange gebraucht um mich an die Rezension zu wagen, in der usprünglichen Version, stehen Dinge drin, die ich besser nicht öffentlich mache. Es juckt mir auch jetzt gerade wieder in den Finger, Sachen zu schreiben, die weit unter die Gürtellinie gehen würden, deswegen lasse ich es lieber bleiben.

Die Autorin redet hier Klartext, verschönt das Schicksal von Susanne in keinster Weise. Zeigt, was dieses kleine 6 jährige Mädel erleiden musste, durch den eigenen Vater.

Mein Fazit:

Ein Buch das mich durch die Hölle geschickt hat. Mir wieder einmal gezeigt hat, das wegschauen keine Option ist. Kinder sind das größte Gut, das man geschenkt bekommt. Man muss sie schützen.

Knaur.Lesechallenge 2019 Rezension: Taxi Tapas Tango

Taxi, Tapas, Tango: Meine Reise durch drei Kontinente und ihre Küchen

Layne Mosler

407 Seiten

ISBN 978-3-3426-78987-2

Taschenbuch €9,99

Wer mich kennt, weiß ich das ich super gerne esse. Als ich das Buch auf der Droemer Knaur Verlagsseite entdeckte, dachte ich mir, das muss ich haben, ich sah nur das Cover und den Titel und war direkt Feuer und Flamme. Ob mich das Buch dabei überzeugen konnte, lest ihr jetzt….

Meine Meinung:

Das Buch erschien 2016 schon einmal unter dem Namen “ Taxi Gourmet „

Layne Mosler hatte einen Traum, den Traum eines eigenen Restaurants, doch als dieser Traum wie eine Seifenblase zerplatzt, begibt sich die junge Amerikanerin auf eine Reise der besonderen Art. Mithilfe von Taxifahrern begibt sie sich auf kulinarische Weltreise. Ihre Leidenschaft für gutes essen bringt sie auf die Idee, fernab der Pfade ihre kulinarischen Genüsse zu finden, wer kennt sich da besser aus als einheimische Taxifahrer? In Buenos Aires startet ihre Reise, geht über New York nach Berlin. In Berlin bleibt die junge Frau dann auch hängen, denn hier findet sie ihre große Liebe….

Einfach mal ins Taxi steigen und sich in ein Restaurant chauffieren lassen, das man in seinem Leben niemals finden würde, da es irgendwo in kleinen Gassen versteckt liegt und nur von Einheimischen besucht wird, das ist sehr mutig.Layne Mosler hat dies getan und nimmt uns in “ Taxi Tapas Tango “ mit auf ihre Reise der besonderen Art. All ihr Eindrücke hält die Autorin für uns in bildhaften Erzählungen fest, mehr als einmal lief mir dabei das Wasser im Mund zusammen. In ihren Erzählungen versunken, hatte ich das Gefühl alles selbst zu erleben, die Gerüche, die Fahrten durch New York, die Bronx mit eigenen Augen zu sehen, all das konnte ich während des lesens erleben. Ausserdem dürfen wir die Autorin bei ihrer Suche nach passenden Zimmern begleiten, erleben mit wie sie ihre Taxilizenz bekommt und welch zum teil schrägen Fahrgäste sie durch New York chauffiert. Als all das sie nicht mehr erfüllt, geht es weiter nach Berlin, dort gibt es dann, man glaubt es kaum “ Weißwurst “ die zu Berlin passt wie die Weisse nach Bayern. Auch Berlin hält für die Amerikamerin sehr viel bereit, unter anderem die Liebe….

Ein wirklich tolles Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Reiselust und vor allem die Lust nach kulinarischen Ergüssen in mir geweckt. Eine tolle Biografie, die sehr gerne weiterempfehle.

5/5 Sternen

[Rezension] 100 tage: Das Sterben meines Vaters

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Rezension

100 Tage : Das Sterben meines Vaters von Michael Schacht erschienen im Gütersloher Verlagshaus

»100 Tage – 2400 Stunden – das klingt nach nichts …« (Michael Schacht)

»›Ihrem Vater bleiben noch 100 Tage. Rechnen Sie damit, dass er den Sommer nicht mehr erleben wird.‹ Zwei Sätze, die sitzen. Zack – da ist sie, die Realität. Der Tod, er klopft nicht an die Gartenpforte, er hat bereits die Haustür eingetreten.«

Michael Schacht versucht in seinem Buch, den zu erwartenden Tod des Vaters zu begreifen, sich ihm in den verbleibenden 100 Tagen wieder anzunähern und die restliche Zeit wie einen »Countdown des Lebens« bewusst zu gestalten und zu genießen. Sehr emotional erzählt er von Versöhnung und Verständnis, von Angst und Hoffnung, von Anteilnahme und Loslassen.

Von Nähe und Loslassen
Eine sehr persönliche Abschiedsgeschichte zwischen Vater und Sohn
Einblicke in den Countdown eines Lebens

Meine Meinung:

Puh, ich weiß nicht wo ich Anfangen soll, noch immer bin ich seelisch sehr aufgewühlt. Das Buch kam gestern morgen 8.15 Uhr bei mir an und ich musste, nein ich wollte, es direkt lesen. In einem Rutsch,mit vielen Phasen meiner eigenen Erfahrungen durch den Tod meines Vaters konfrontiert, Diagnose Lungenkrebs, und viel nachdenken über das “ Was wäre wenn“ habe ich das Buch gestern auch beendet.
Michael Schacht beginnt in seinem Buch bei 100, 100 Tage in Form von Tagebucheinträgen lässt der Autor uns teilhaben an seinen Gefühlen und Gedanken, dem langsamen und doch für alle sehr schnellen Tod seines Vaters. 100 Tage hört sich so mächtig viel an, doch in Wirklichkeit sind 100 Tage nicht viel, vor allem wenn man nicht gerade das beste Verhältnis zu seinem Vater hatte.
Auch wenn ich viel weinen musste, so habe ich auch des öfteren schmunzeln dürfen. Die Dialoge zwischen Vater und Sohn haben die ernste Situation aufgelockert und beiden den Weg geebnet um sich so nah wie nie zu sein.

Ich selbst habe meinen Vater an den Lungenkrebs verloren, doch ich/bzw wir beiden konnten nicht über unseren Schatten springen, nach 3 Jahren Funkstille, meinem Dickschädel und der Sturheit eines Esels, kam ich zu spät. All das was ich ihm gerne noch gesagt hätte, wird für immer ungesagt bleiben.

Das Buch hat mir ein Stück weit geholfen einiges mit anderen Augen zu sehen, auch wenn ich das was war nicht ungeschehen machen kann, so kann ich trotzdem langsam ein Kapitel schließen und gut verpackt in meinem Herzen aufbewahren.

Von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

[Rezension] Kleinhirn an alle

Otto Waalkes

Kleinhirn an alle

Die große Ottobiografie
Nach einer wahren Geschichte
Erscheinungstermin: 14. Mai 2018
Kleinhirn an alle

Darauf haben Generationen von Fans gerade noch gewartet: Otto erzählt aus den ersten 70 Jahren seines Lebens – einem märchenhaften Aufstieg vom Deichkind zum Alleinunterhalter der Nation. Seine Sketche und Figuren haben unser kollektives Gedächtnis und unseren Witzwortschatz bereichert: Harry Hirsch (übergibt sich ins Funkhaus), Robin Hood (der Stecher der Entnervten), Susi Sorglos (föhnt ihr goldenes Haar), Louis Flambée (kocht Pommes de Bordell) Peter, Paul and Mary (are planning a bank robbery) und der „Schniedelwutz“ (hat’s bis in den Duden gebracht).

Aber: Wer waren eigentlich Ottos Vorbilder? Wo kommt er her? Was treibt ihn an? Wie entsteht seine eigene Art von Komik? Und wozu überhaupt? Gibt es ein Geheimnis?

Jetzt erzählt Otto freiwillig von Höhe- und Tiefpunkten, von den glücklichsten und den glanzvollsten Momenten, ohne die peinlichsten und traurigsten auszulassen. Nicht zu vergessen einige noch unveröffentlichte Fotos und selbstgemalte Bilder.

 

Meine Meinung:

Wer kennt ihn nicht, Otto Waalkes, Held meiner Kinder und Jugendtage, Erfinder der Ottifanten, Komiker durch und durch. Auch heute bin ich immer noch großer Otto Fan und auch meine Kinder lieben ihn.

In seiner Biografie schreibt Otto offen und ehrlich über sein Leben, offenbart einen tiefen Blick ins sein Innerstes. Stellenweise sehr Humorvoll und doch auch Ernst regt das Buch zum nachdenken an. Wie bei jedem normalen Menschen verlief auch Ottos Leben nicht immer einfach. Durch zahlreiche Bilder nimmt der Komiker uns mit auf eine Reise durch seine fast 70 Jahre.

Dieses Buch sollte in keinem Bücherregal fehlen. Von mir eine absolute Kauf und Leseempfehlung.