Exclusiver Einblick

Guten Morgen meine Lieben,

Der Autor Matthias Bürgel hat einen ganz Exclusiven Einblick in sein gerade entstehendes Werk für uns…..

IMAGO – Dunkler Hass

Ich wurde gebeten eine kurze Leseprobe meines neuen Buches zur Verfügung zu stellen. Dieser bitte komme ich sehr sehr gerne nach.

Zum Inhalt:

Ein geisteskranker Serienkiller verschleppt und tötet junge Frauen, denen er nicht nur die Haare, sondern auch deren primären Geschlechtsorgange chirurgisch entfernt. Nur wenige der bisherigen Opfer werden vermisst, da sie allein stehend sind, oder mit der Familie gebrochen haben. Marius Bannert und der Fallanalytiker, Falk Hagedorn, gehen zunächst von einem triebgesteuerten Täter aus, der aus einem tiefen Hass Frauen gegenüber, agiert. Nur über die Opfer gelingt es den beiden Kriminalisten die Psyche des Täters zu analysieren und die Motivation seiner Taten zu erahnen. Mit dem plötzlichen Verschwinden Hagedorns Tochter geraten die beiden unter Druck. Der Täter scheint mit Hagedorn zu spielen. Wird es ihnen gelingen Hagedorns Tochter zu retten?

Prolog:

Zärtlich strichen seine Fingerspitzen über ihre samtene Haut. Zeichneten unendlich langsam die Konturen ihres weichen Körpers nach. Wie jedes Mal war er von einer freudigen Erregung erfüllt, die seine Hände zittern ließen. Gewiss, sie hatten nicht unbegrenzt Zeit, dennoch zwang er sich zur Ruhe. Zu rar waren diese Augenblicke, als dass er diesen Zauber leichtfertig mit ungeduldigen oder ungestümen Handlungen brechen wollte.
Sie war jung und schön, blondes langes Haar um-rahmte ihr engelsgleiches Gesicht. Die Augen ge-schlossen, die Lippen leicht geöffnet. Zweifellos schien sie seine Berührungen ebenso sehr zu genie-ßen wie er. Mit dem kleinen Finger strich er eine Haarsträhne aus ihrer Stirn und ließ seinen Blick über ihren makellosen Köper schweifen. Kleine feste Brüste mit rosigen Nippeln, die zu liebkosen er kaum erwarten konnte. Er mochte keine großen Brüste. Konnte sie nicht leiden. Noch weniger mochte er diese großen Warzenhöfe leiden, aber ihre waren … perfekt!
Ein Piercing blitzte in ihrem Bauchnabel. Sanft strich er über ihren Bauch, eine sanfte Wölbung nur, hinab zu ihrem Dreieck. Noch hatte sie ihre Beine geschlossen. Bereitwillig würde sie sich ihm öffnen, aber er gemahnte sich zur Geduld.
Regungslos, die Augen geschlossen, genoss sie jede seiner Berührungen, sehnte sich danach an den intimsten Stellen berührt und liebkost zu werden. Gerne würde er ihr diesen Gefallen tun. Langsam, sanft, unendlich zärtlich. Seine Erregung schien jedes Maß des Erträglichen überschritten zu haben. Schnell schlüpfte er aus seinen Sachen und legte sich behutsam neben sie.Die Kälte störte ihn nicht, spürte sie kaum. Er umfing sie mit seinem Arm und küsste sie zärtlich auf die Lippen. So lange hatte er auf sie gewartet und sie auf ihn. Diese Nacht würde magisch sein.

1. Kapitel

Die Federbeine ächzten verdrießlich, als der vierzehn Jahre alte Toyota schaukelnd und quietschend über den Feldweg rollte. Marius Bannert fluchte leise, als die Grasnaben schabend den Unterboden streiften. Eine abgerissene Kraftstoffleitung oder Ölwanne hätte ihm gerade noch gefehlt. Warum war er auch nicht zuerst auf die Dienststelle gefahren, um einen Dienstwagen zu holen? Pure Bequemlichkeit, die sich irgendwann rächen würde.
Raureif lag über dem Ried und Nebelschwaden waberten über den Wiesen und Feldern. Es hätte ein traumhafter Anblick sein können, wenn es nicht so diesig gewesen wäre und die Umstände, die ihn hierher trieben, bessere wären. Schon seit Tagen hielt sich hartnäckig dieser Nebel, sodass kein Sonnenstrahl ihn zu durchdringen vermochte. Ihm schlug das regelmäßig aufs Gemüt. Der aktuelle Wetterbericht orakelte, dass sich das in absehbarer Zeit auch nicht ändern würde. Zumindest war kein Regen angesagt, was die Spurensicherung wesentlich vereinfachen würde, obschon die feuchte, neblige Luft vergänglichen Spuren ebenso zusetzen konnte.
Karsten Kieferle, der leitende Kriminaltechniker der Sonderkommission, hatte ihn geweckt – mit einer Hiobsbotschaft, die nun wirklich keiner aus der SoKo ›Donau‹ hören wollte. »Ein weiteres Op-fer!«
Bereits das fünfte innerhalb der letzten sechs Mo-nate, wobei Opfer Nummer vier und fünf nur we-nige Wochen auseinanderlagen.
Langsam näherte er sich dem Ende des Feldweges. Ein rot-weißes Flatterband mit der Aufschrift Poli-zei und ein quer zum Weg abgestellter Streifenwa-gen lieferten die einzigen Hinweise, dass hier ir-gendetwas vorgefallen sein musste. Das Flatterband war so dilettantisch an Schilfhalmen befestigt worden, dass es schon wieder komisch anmutete. In seinen Augen wäre es entbehrlich gewesen, zumal er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wer oder warum sich hier jemand um diese Uhrzeit herumtreiben sollte. Aber irgendjemand musste es getan haben, sonst wäre die Leiche vermutlich nie entdeckt worden. Ein Spaziergänger? Ein Vogelkundler? Ein Hundehalter, der seinen Vierbeiner ausführte? Wobei letzteres nicht gerne gesehen war im Ried, diente doch das ausgewiesene Naturschutzgebiet zahlreichen bedrohten Vogelarten als Brut und Nistplatz.
Ausgekuppelt ließ Bannert den Wagen noch einige Meter ausrollen, ehe er den Motor abstellte, den Kragen seines Parkas aufschlug und ausstieg. Erst jetzt erkannte er den weißen VW-Bus der Zentralen Kriminaltechnik. Daneben standen zwei Kollegen in Uniform, deren Namen ihm entfallen waren und ein weiterer in einem weißen Einweg-Overall.
»Guten Morgen«, brummte Bannert und reichte den Uniformierten die Hand.
»Guten Morgen, Karsten.«
Bannert waren der säuerlich riechende Atem und der ockerfarbene Fleck auf der Jacke des jüngeren Beamten nicht entgangen.
»So schlimm?«, fragte Bannert an den jüngeren gewandt? Dieser nickte verlegen, während Karsten ein abgebrüht gleichgültiges Schulterzucken andeutete.
»Dass dir das nichts ausmacht ist mir schon klar«, kommentierte er. »Also, lass mal hören«, forderte er Kieferle auf.
Kieferle nickt und schielte verstohlen zum jüngeren der beiden Streifenpolizisten.
»Lass uns ein paar Schritte gehen, Marius.«
Die Hände tief in den Taschen seiner warmen Ja-cke vergraben folgte er Kieferle, der einem mittler-weile schon ausgetretenen Pfad folgte, welcher beidseitig, mit in den Boden getriebenen Pflöcken und Flatterband trassiert war.
»Ich bin sicher«, begann Kieferle, »dass die Tote aufs Konto unseres Schlächters geht. Es ist haargenau derselbe Modus Operandi, derselbe Opfertypus, dieselben Verstümmelungen.«
»Irgendwelche Spuren?«
»Kann ich jetzt noch nicht sagen, Marius. Aber große Hoffnungen brauchen wir uns keine zu ma-chen. Wir arbeiten uns gerade von außen nach innen zur Leiche vor. In einem Radius von zehn Metern haben wir begonnen die oberste Laubschicht abzutragen, einzutüten und zu asservieren. So auf den ersten Blick war noch nichts Brauchbares dabei. Möglicherweise müssen wir die Suche um die Leiche ausweiten. Das Erdreich unmittelbar um die Leiche herum ist etwas fester als in den umliegenden Bereichen. Möglich, dass wir dort Schuhabdrücke finden. Irgendwie muss Er die Leiche ja hierhergebracht haben. Sag mal! Wo ist eigentlich der Chef?« fragte Kieferle und blieb abrupt stehen.
»Verhindert«, brummte Bannert, »so sagte man mir.«
»Aha, wird wohl heute wieder auf dem Golfplatz rumhängen«, kommentierte Kieferle.
»Keine Ahnung! Ist mir aber auch egal. Dann läuft er uns schon nicht im Weg rum!«
Kieferle grinste.
Bannert roch den Tod noch bevor er der Leiche Gewahr wurde. Wer einmal diesen untrüglichen, süßlichen Gestank in der Nase hatte, vergaß ihn nie wieder. Bannert wusste wohl, dass nach Eintritt des Todes ein natürlicher bio-chemischer Prozess in Gang trat, bei dem diverse Gase wie Schwefelwasserstoff, Putrescin, Cadaverin und Ammoniak freigesetzt wurden, die für diesen bestialischen Gestank verantwortlich waren. Und doch würgte es ihn jedes Mal, wenn er diese Duftkomposition roch.
»Puh, die scheint schon länger zu liegen«, drang es gedämpft hinter seiner vorgehaltenen Hand hervor.
Mit der üblichen Mischung aus Ekel und Faszination ließ er seinen Blick über den weiblichen Leichnam gleiten, der nackt und auf dem Rücken liegend, die Extremitäten unnatürlich vom Körper ausgestreckt, im morastigen Boden des Rieds lag. Bannert war unwillkürlich an Leonardo da Vincis vitruvianische Proportionsdarstellung erinnert. Aufgedunsen, der Kopf schwarz verfärbt, die Körpermitte mit Grünfäule durchzogen, schlug deutlich sichtbar das Venennetz durch. An manchen Stellen warf die Haut wässrige Blasen, die zum bersten prall waren. Ein dichter Madenteppich bedeckte Unterleib und Beine, der sich wie eine kompakte lebende Masse zu bewegen schien.
Nun weniger als zwei Meter davon entfernt stieg der mörderische Gestank, der von dem verfaulen-den Körper ausging, noch penetranter in seine Nase. Es kostete ihn alle Mühe sich nicht zu übergeben. Der Würgereiz, gegen den er ankämpfte, trieb ihm die Tränen in die Augen.
»Was ist mit ihrem Gesicht und den Fingern?« fragte er an Kieferle gewandt.
»Tierfraß, würde ich vermuten. Kann ich dir aber noch nicht definitiv sagen, da wir, wie gesagt, noch nicht an der Leiche waren. Wir warten auf den Gerichtsmediziner.«

»Haben wir schon eine Ahnung wer sie war?«
Kieferle schüttelte wortlos den Kopf. Leichendakty können wir vergessen. Wir müssen warten, bis wir den Zahnstatus erhoben und eine DNA-Auswertung haben. Dann, und nur dann, kommen wir vielleicht weiter.«
»Gibst du mir eine grobe Einschätzung der Liege-zeit?«
»Hm …« Kieferle fuhr sich schabend über die Bart-stoppeln. »Acht bis zwölf Wochen. Das ist aber eine sehr grobe Schätzung.«
»Danke dir. Ich werde zwei Leute die Vermissten-fahndungen der letzten sechs Monate durchgehen lassen.«
Kieferle stimmte brummend zu. »Ich denke der Zeitraum sollte weit genug sein.«
Fröstelnd und mit hochgezogenen Schultern starrte Bannert auf die verfaulenden menschlichen Überreste.
»Und hat er ihr …«
»Ja, hat er« unterbrach ihn Kieferle. »Das erklärt die massive Leichenfauna.«
Schwer schluckte Banner den säuerlichen Kloß in seinem Hals hinunter.
»Wir müssen dieses Schwein aufhalten. Koste es was es wolle!«